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Werkstätte mit Büroräumen und Busparkplatz

Mehr als eine Halle

„Das Gebäude repräsentiert die Philosophie und das Leitbild der Dr. Richard Gruppe perfekt. Als Qualitätsanbieter in einem Dienstleistungsbereich mit hohem Preisdruck im Wettbewerb war es uns wichtig, im Einfahrtsgebiet der Stadt ein hochwertiges Zeichen zu setzten. Unserem neuen Betriebshof gelingt es trotz sportlicher finanzieller Vorgaben die hohen technischen und funktionalen Anforderungen mit hoher architektonischer Qualität perfekt zu erfüllen. Er ist funktional, technisch hochwertig und hat auf der Straße einen hohen Wiedererkennungswert.“

PROJEKTBESCHREIBUNG:

Betriebsgebäude sind für Architekten immer eine große Herausforderung. Gilt es doch, unter strikten Kostenvorgaben komplexe Funktionsabläufe in einem Bauwerk zu organisieren, das gleichzeitig die betriebliche Corporate Identity und die Philosophie des Unternehmens nach Außen hin perfekt widerspiegelt.

Und gerade bei diesem Projekt, einem neuen Betriebshof für das Busunternehmen Dr. Richard, waren viele verschiedene Nutzungsbereiche betrieblich optimiert zu einer funktionalen Einheit zusammen zu fassen, denn der Betriebsstandort umfasst folgende Bereiche:

Zwei Büros (Leitung und Verwaltung) für die Disposition des Busbetriebes.
Einen Aufenthaltsraum mit Spinden und eine Teeküche für das Personal.
Personalgarderoben, Waschräume und WC-Anlagen.
Ein Lager für kleine Ersatzteile.
Eine Werkstättenhalle mit zwei Reparaturbahnen.
Eine Waschhalle mit einer Durchfahrtswaschanlage.

Auch müssen 43 Stellplätze für Autobusse mit einer Länge von 13 bis 18 Metern geschaffen werden. Es sind also die Anfahrtswege, Schleppkurven und Stellplätze der Busse, also der Betriebsmittel des Auftraggebers, ausschlaggebend für Lage, Größe und Anzahl der möglichen Gebäude. Die synergetische Zusammenfassung aller Betriebsbereiche in einem kompakten und wohl platzierten Gebäude ist hier eine ideale Lösung.

Sämtliche funktionalen Teilbereiche werden also in einem Gebäude ablaufoptimiert überwiegend in einem einzigen Geschoß organisiert, lediglich in über dem Büro- und Verwaltungstrakt ist ein weiteres Geschoß vorgesehen, in dem zwei Archivräume und die erforderlichen Haustechnikräume untergebracht werden.

Ein gebäudeübergreifendes, teilweise vorkragendes Dachelement macht durch seine aus mehreren Giebeln zusammengesetzte Form die darunter liegenden einzelnen Funktionsbereiche nach außen hin klar ablesbar, verbindet diese aber gleichzeitig auch zu einem formal zusammenhängenden, betrieblichen gemeinsamen Ganzen – „Alles gemeinsam unter einem Dach!“

Bei gleichbleibender Länge, Breite und zwei identen Ansichtsseiten hat das Gebäude so auch zwei ganz unterschiedliche Längsansichten, die sich dem Betrachter erst nach und nach beim Umrunden des Baus erschließen.

Das Gebäude wir so zur einprägsamen Großform und hat von der Straße aus gesehen durch die markante Gliederung der Dachlinie einen hohen Wiedererkennungswert. Durch die charakteristische Farbe der Dachelemente ist es dem bekannten Unternehmen Dr. Richard leicht zuordenbar.

Gleichzeitig stellt die gewählte Dach- und Konstruktionsform eine technisch erprobte, dauerhafte, leicht zu wartende und kostengünstige bauliche Ausführung dar.

KONSTRUKTION:

Der Betriebsbau ist in vorgefertigter Stahlskelettbauweise auf einer Fundamentplatte konzipiert, was eine schnelle und kostengünstige Errichtung ermöglicht.
Außenwände und Dächer aus Stahlblech-Paneelelementen mit Hartschaumdämmung ausgeführt, teilweise werden sie mit Aluminiumbahnen verkleidet.
Fenster und Außentüren werden als Kunststofffenster- bzw. Türkonstruktionen mit Aluminium-Deckschale und Isolierverglasung ausgeführt. Eine außen liegende Beschattungsmöglichkeit an der Südfassade ist in Rollladenkästen vorgesehen.
Sämtliche Fassadenoberflächen aus langlebigem pulverbeschichtetem Stahl- oder Aluminiumblech.

TECHNISCHE AUSSTATTUNG:

Energetische Nachhaltigkeit bei der Errichtung haustechnischer Anlagen ist – gerade bei einem zeitgemäßen Betriebsgebäude – ein wichtiges Thema:
Die Versorgung mit Wärme erfolgt über einen zentralen Gas-Brennwertkessel, eingespeist über das örtliche Erdgasnetz. Die Warmwasserbereitung wird mittels thermischer Solaranlage unterstützt.
Die Wärmeabgabe erfolgt auf unterschiedliche Arten. Im Bürobereich und den Nebenräumen erfolgt die Wärmeabgabe mittels Plattenheizkörper. In der Werkstatt bzw. der Waschstraße erfolgt die Wärmeabgabe mittels an der Decke positionierten Umluft Erhitzer. Diese werden von Deckenventilatoren unterstützt, damit die warme Luft bei Minimierung des Energieaufwands ideal im Raum verteilt wird.
Für die innenliegenden Räume ist ein hocheffizientes Lüftungsgerät mit Wärmerückgewinnung vorgesehen.

Eckdaten

Stromstraße 11

1200 Wien

747 m2

Arch. Dipl.-Ing.

2018